Während eines halben Jahres haben sich mehr als siebzig MigrantInnen in Erzählworkshops mit ihren Lebensgeschichten auseinandergesetzt. Sie kamen aus Italien, Deutschland, Ungarn, der Türkei und aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz. Mit dabei waren auch SchweizerInnen, die in den vierziger und fünfziger Jahren aus abgelegenen Bergregionen in die urbanen Zentren gezogen sind. In einem weiteren Workshop haben sich Kinder aus europäischen und überseeischen Ländern ebenfalls mit ihren Migrationserlebnissen beschäftigt.
Ende 1999 wurde im Rahmen einer sozio- und ethnographischen Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich das Erinnerungsgut der MigrantInnen zusammen mit zeitgeschichtlichen Dokumenten der präsentiert und mit Führungen und einem Rahmenprogramm verschiedensten Besuchergruppen nähergebracht. Damit wurde in der Schweiz zum ersten Mal der Reichtum der Migrationskultur aus der Perspektive von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erfasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Von 2001 bis 2003 war eine reduzierte Fassung der Ausstellung als Videoinstallation an 24 Orten in der Deutschschweiz zu sehen. 'Da und fort. Leben in zwei Welten' regte an zu vielfältigen interkulturellen Austauschprozessen in Schulen und regionalen und lokalen Kulturzentren. Insgesamt haben über 20'000 Leute die Ausstellung besucht.
Ergänzt wurde die Videoinstallation durch ein Buch und eine Videodokumentation, die vom Limmat Verlag Zürich herausgegeben wurde. Buchpublikation und Videodokumentation sind im Buchhandel erhältlich. Auch können sie zusammen mit weiteren audiovisuellen Materialien und Dokumenten aus den Erzählworkshops und der Ausstellung vom Schweizerischen Sozialarchiv in Zürich ausgeliehen oder dort eingesehen werden.